Bühne 9, Teil 2: Ausgestellt sind fünf Kostüme zum Film Lola (BRD 1981, Regie: Rainer Werner Fassbinder)
Das erste Kostüm links:
Anzug, Hemd und Weste
für Mario Adorf in seiner Rolle als Herr Schuckert
Der dreiteilige Anzug besteht aus einer anthrazitfarbenen Jacke, einer schwarzen Hose mit Galon und einer weinroten Weste. Die Jacke, mit einem Schalkragen und Ärmelaufschlägen, hat zwei Klappentaschen und eine Leistentasche für das weiße Einstecktuch. Unter der doppelreihigen Weste mit Revers trägt Schuckert ein weißes Hemd und eine Krawatte, die in Längsrichtung farblich unterteilt ist: eine Hälfte einfarbig Weinrot, die andere Weiß mit kleinen roten Quadraten.
Rainer Werner Fassbinder Foundation / Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Das Kostüm rechts daneben:
Rotes Auftrittskleid für Barbara Sukowa in ihrer Rolle als Lola
Das auf Figur gearbeitete schulterfreie Kleid aus Paillettenspitze hat ein Muster aus handtellergroßen Blüten und Ranken. Die Pailletten setzen silbern funkelnde Akzente. Das Kleid teilt sich vorn etwa in der Mitte der Oberschenkel und fällt zu beiden Seiten schräg, bis auf Höhe der Kniekehlen, ab. Entlang der Kante sind drei Organzavolants in verschiedenen Rottönen stufenförmig angesetzt. Das transparente, schillernde Gewebe verlängert das Kleid bis zur Wade. Als Accessoire dient ein roter Chiffonschal – ein feines, durchsichtiges Gewebe aus Seide. Er liegt wie eine Stola über den Schultern und reicht auf beiden Seiten bis auf den Boden.
Im Film trägt Lola lange, bis über die Ellenbogen reichende Handschuhe aus rotem Samt.
Rainer Werner Fassbinder Foundation / Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Capri-Fischer-Auftrittskleid ebenfalls für Barbara Sukowa
Das schulterfreie Korsagenkleid, aus schwarzem Tüll mit Goldtupfen, ist wadenlang. Der zweilagige Glockenrock läuft im Rücken zu einer kurzen Schleppe aus. Ein dazugehöriges loses Schultercape aus durchscheinendem Tüll endet an der Taille. Es ist ebenfalls mit Goldtupfen überzogen.
Rainer Werner Fassbinder Foundation / Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Sommerkleid mit Unterkleid und Petticoat wieder für Barbara Sukowa
Das duftige Sommerkleid mit Korsageunterkleid ist aus weißem Organdy gefertigt – einem fast durchsichtigen Baumwollgewebe, das hier mit dunkelblauer Blumenstickerei verziert ist. Das Kleid hat kurze, angeschnittene Ärmel und einen Bubikragen aus Organza. Das Oberteil wird vorn mit fünf gefassten Glasknöpfen mit einem Strassstein geschlossen. Der weite Glockenrock wird durch einen Petticoat in Form gehalten. Um die Taille: ein schmaler dunkler Gürtel. Im Film trägt Lola dazu eine weiße Hutspange mit Tüll und Glitzersteinen. Sie ist in Form einer großen Acht gestaltet und liegt zu beiden Seiten am Kopf an. In der Mitte der Acht: eine Art Brosche.
Rainer Werner Fassbinder Foundation / Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Kostüm mit Pelzbesatz für Barbara Sukowa
Das schwarze Wollkostüm ist mit gestickten Tupfen verziert. Die taillierte Schoßjacke hat einen breiten Reverskragen. Er ist mit weißem Organza belegt. Am Ende der schmal geschnittenen Dreiviertelärmel: ein breiter bauschiger Besatz aus weißem Fuchspelz. Zur Jacke gehört ein wadenlanger Bleistiftrock mit Dior-Falte – ein mit Stoff hinterlegter Gehschlitz. Als glänzendes Accessoire zum schwarzen Kostüm: eine Perlenkette mit Strassstein-Verschluss.
Rainer Werner Fassbinder Foundation / Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin